„Hau mich tot! - das weiss ich nicht!“ - schon mal gehört? Oder würgst du manchmal jemanden am Telefon ab? Oder haust dich manchmal auf’s Ohr? Hast Rat-Schläge und Vor-Schläge gemacht? Oder ist dir schlagartig ein Gedanke durch den Kopf geschossen, nach dem du eine Weile hin und her gerissen warst? Hat sich erst geändert, nachdem du dich am Riemen gerissen hast?
Autsch!!!
Das haut mich jetzt um, wieviel schmerzvolle Wörter wir wie selbstverständlich in unserer Sprache benutzen.
In meinen Seminaren beschäftigen wir uns u. a. damit, was mit dem Begriff Gewalt in der Gewaltfreien Kommunikation gemeint ist. Um mehr Frieden in das Miteinander zu bringen, reicht es aber oft schon aus, sich selbst zuzuhören und eindeutig gewaltvolle Begriffe nach und nach gegen angenehmere auszutauschen.
Und Sprache kann die Wirklichkeit auch verändern. Wer viel Gewalt in der Sprache hat, gibt Gewalt weiter. Wer eine gewaltvolle Sprache umwandelt, kann eine Spirale der Gewalt beenden. Damit kann jede:r im eigenen Umfeld einen Beitrag leisten. Was für eine Chance!
Probiere z. B. mal aus, wie anders sich Anregungen und Empfehlungen im Gegensatz zu Ratschlägen anfühlen oder wie anders eine Idee wirkt, anstelle von Gedanken, die durch den Kopf schießen.
Das Wort „kriegen“ ist verwandt mit dem „Krieg“. Lass auch das mal in dir klingen: „Ich kriege einen neuen Kollegen“ oder „Ich bekomme einen neuen Kollegen.“ Was ist angenehmer?
Hier einige weitere sprachliche Beispiele, die mit Krieg zu tun haben:
u. v. m.
Und nicht zuletzt natürlich das Bombenwetter. Bei gutem Wetter flogen die Bomber im Krieg los - wegen der guten Sicht.
Schreibe dir - immer wenn es dir auffällt - die gewaltvollen Begriffe auf, die du selbst verwendest. Dann finde angenehmere Alternativen für die Worte und verwende sie so oft wie möglich in deinem Alltag. Du wirst vielleicht überrascht sein, welche Wirkung das auf dich und die Menschen in deinem Umfeld hat.
Ich wünsche dir jedenfalls eine Mordsgaudi beim Ausprobieren!